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Abteilung Bauleitplanung und Stadtgestaltung

Rahmenplan Hochschulquartier mg+

Deckblatt Rahmenplan Hochschulquartier mg+

In seiner Sitzung am 17.06.2020 hat der Rat der Stadt Mönchengladbach den Rahmenplan Hochschulquartier mg+ im Sinne des § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB als informelles Planungsinstrument und städtebauliche Grundlage für weitere Planungen im Bereich des Hochschulquartiers beschlossen.

Hier kann der Rahmenplan sowie die Dokumentation der Bürgerbeteiligung heruntergeladen werden.

Im gleichen Ratszug ist bereits die Umsetzung der ersten Maßnahme aus dem Rahmenplan beschlossen worden. Hierbei handelt es sich um die Maßnahme K.0 Bewohnerparkregelung. Die entsprechende Vorlage ist im Ratsinformationssystem zu finden.

Hier geht es zur Vorlage "Bewohnerparken Hochschule".

Der Rahmenplan - Ein dialogorientiertes Verfahren

Visualisierung des Rahmenplanes

Das Hochschulquartier steht unter dem Leitbild „Urbaner Stadtcampus“. Zum einen soll sich das Quartier im Sinne der Leitvorstellung der „Europäischen Stadt“ zu einem urbanen, d. h. attraktiven, lebenswerten, funktional durchmischten und gut erreichbaren Ort der kurzen Wege entwickeln. Zum anderen wird dadurch das Potential des innerstädtischen Standortes der Hochschule an der Nahtstelle zwischen Gladbach und Rheydt (Stadtcampus vs. Campus auf der „grünen Wiese“) zur Verknüpfung der beiden ehemals eigenständigen Zentren verdeutlicht. Drei Leitsätze konkretisieren das Leitbild: 1. Hochschule als Nukleus gestalten!, 2. Image aufwerten! und 3. Verbindungen stärken - nach Innen und Außen!

Auf Grundlage der Bestandsaufnahme, der durchgeführten Gespräche mit Schlüsselpersonen aus dem Quartier und öffentlichen Beteiligungsformaten (Arena #1 und Arena #2 sowie Online-Beteiligungen) wurden vier Kernarbeitsbereiche (sog. Handlungsfelder) identifiziert, in die sich die Maßnahmen und Ideen des Rahmenplans einfügen. Dabei kann eine Maßnahme gleichzeitig mehreren Handlungsfeldern zugeordnet werden.

Die Handlungsfelder im Einzelnen sind: Lebendiges Hochschulquartier (Hochschule und den vorhandenen Nutzungsmix stärken), Grünes Hochschulquartier (mehr Grün und mehr Aufenthaltsqualität), Mobiles Hochschulquartier (Verkehr stadtgestalterisch strukturieren), Sichtbares Hochschulquartier (Stadtraum inszenieren).

Die Durchführung und Auswertung unterschiedlicher Dialogformate – öffentliche Veranstaltungen (sog. Arenen), das Angebot der Online-Beteiligung, Abstimmungsrunden, Workshops und sowie Gespräche mit den lokalen Akteuren (sog. Schlüsselpersonengespräche) – haben einen hohen Stellenwert während der Erarbeitung des Rahmenplans eingenommen.

Zur Beteiligung der Öffentlichkeit wurden zwei öffentlichen Arenen inklusive einer jeweils vierwöchigen Online-Beteiligung durchgeführt. Die Arena #1 fand in der Phase der Bestandsaufnahme im Februar 2019 statt und diente der Standortbestimmung. Bürgerinnen und Bürger konnten zu den Themen "Nutzungen und Nutzer", "Freiräume" und "Verbindungen und Mobilität ", aber auch zu allgemeinen Themen Ihre Anregungen abgeben oder direkt im Luftbild verorten.

Im Rahmen der Arena #2 im Februar 2020 wurde der Rahmenplanentwurf vorgestellt und über die darin enthaltenen Maßnahmenvorschläge informiert und gemeinsam diskutiert. An drei Marktständen erfolgte eine kritische und konstruktive Auseinandersetzung mit den Maßnahmen für den Hochschulcampus, den komplementären Maßnahmen und den mobilitätsbezogenen Maßnahmen. Auch in dieser Veranstaltung bestand das Angebot einzelne und zusammenhängende Maßnahmen direkt im Luftbild des Hochschulquartiers auf einer großen Plane zu bewerten oder zu kommentieren. Zudem konnten die Bürgerinnen und Bürger ihre eigenen konkreten Vorschläge erneut verorten. Auf dieser Grundlage wurden die Maßnahmenvorschläge überarbeitet und in den finalen Rahmenplan überführt. Nähere Informationen hierzu sind im Bericht zum Rahmenplan zu finden.

Unterlagen zum Download:

Der finale Bericht zum Rahmenplan (Dateigröße ca. 90 MB), die Visualisierung sowie eine Dokumentation der Bürgerbeteiligung zur Vorstellung des Rahmenplanentwurfes können hier heruntergeladen werden. 

Hier finden Sie den Bericht in reduzierter Dateigröße (ca. 4 MB). 

Beteiligte Büros:

Der Rahmenplan wurde in Zusammenarbeit mit den folgenden Büros erarbeitet:

  • scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbH, Dortmund
  • scape Landschaftsarchitekten, Düsseldorf
  • Runge IVP, Ingenieurbüro für Integrierte Verkehrsplanung, Düsseldorf
  • tetraeder.com gmbh, Dortmund (Online-Beteiligung)

Der Rahmenplan umfasst insgesamt 21 Maßnahmen. Dabei hat sich als zentraler Hauptanknüpfungspunkt für Maßnahmen der Bereich entlang der Webschulstraße herauskristallisiert. Auf diesen Bereich, im Rahmenplan „Hochschulcampus“ (Maßnahmenbezeichnung "H") genannt, entfallen insgesamt elf Maßnahmen, die den Kern des Rahmenplanes ausmachen. Die Maßnahmen im Bereich „Hochschulcampus“ werden durch zehn komplementäre Maßnahmen (Maßnahmenbezeichnung "K") in den angrenzenden Bereichen ergänzt.

Beide Bereiche enthalten jeweils eine übergeordnete Maßnahme (H.0 und K.0), die sich der vielfach kritisierten Parkraumsituation im Quartier annimmt. Diese Maßnahmen sollen den Rahmen für gestalterische Maßnahmen, wie H.1 und K.2, im öffentlichen Raum klären und setzen.

Im Folgenden können die einzelnen Maßnahmenbeschreibungen abgerufen werden.

In den Straßenräumen des Hochschulquartiers existieren vielfältige Konkurrenzen zwischen den parkenden Autos der Quartiersbewohner und sogenannten „Fremdparkern“. Neben den Nutzern bzw. Beschäftigten ansässiger Unternehmen und Dienstleister gehören in besonderem Maße die Hochschulangehörigen zu dieser Gruppe. Zu Vorlesungszeiten zeigt sich ein enormer Parkdruck in den Quartiersstraßen, während in den Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende die Parkraumsituation in weiten Bereichen entspannt ist.

Innerhalb eines zu erarbeitenden Fachplans Parken HSQ sollen daher die Konflikte zwischen dem Bewohnerparken und den Fremdparkern gelöst werden. Dabei bildet die kurzfristige Einführung einer Bewohnerparkregelung (vgl. Maßnahme K.0 Bewohnerparkregelung) den Schlüssel zur zeitnahen Absicherung wohnungsnaher Bewohnerparkplätze. Durch den Fachplan soll ermittelt werden, wie viele Stellplätze insgesamt, d. h. sowohl für die Anwohner als auch für die Hochschule, Unternehmen und Dienstleister, erforderlich sind und wie hoch das Potenzial für eine Reduzierung des Platz- und Straßenrandparkens ist.

Die Bedürfnisse der Anwohner, Unternehmen, Dienstleister und nicht zuletzt die Hochschule sind bei der Erarbeitung des Fachplans zu berücksichtigen. Denkbar ist eine vorab durchzuführende Parkraumuntersuchung, um z. B. durch Befragungen sowie eine Kennzeichenerfassung der parkenden Autos den Anteil des qualifizierten Parkens (Bewohner, lang- und kurzzeitparkende Besucher) zu ermitteln. Nach Einführung der Bewohnerparkregelung ist mit einem deutlich wachsenden Parkdruck für Hochschulangehörige zu rechnen. In der Folge kann es zu einem verstärkten Umsteigen vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad kommen oder aber auch zu einer Verlagerung der Pkw in benachbarte Quartiere. Die konkreten Auswirkungen sollen im Rahmen des Fachplans Parken HSQ ebenfalls mitbetrachtet und bewertet werden.  

Langfristig sollen für Langzeitparker, insbesondere der Hochschule aber auch anderer Unternehmen und Dienstleister im Quartier, Anreize geschaffen werden, verstärkt den öffentlichen Nahverkehr oder das Fahrrad zu nutzen. Für diejenigen Langzeitparker, für die ein Wechsel des Verkehrsmittels nicht in Frage kommt, sollen zukünftig Parkstände in Tiefgaragen oder Mobilitätsstationen bereitgestellt werden. Der Rahmenplan enthält hierfür bereits Standortvorschläge, die im Zuge des Fachplans überprüft und konkretisiert werden können.

Neben der Funktion als Parkhaus verknüpfen Mobilitätsstationen verschiedene Verkehrsmittel und machen das Umsteigen vom motorisierten Individualverkehr auf Fahrräder und/oder öffentliche Verkehrsmittel möglich und attraktiv. Hier sollen auch vielseitige Angebote wie Bike-Sharing und Car-Sharing berücksichtigt werden. Zusätzlich sind auch Dienstleistungsangebote wie Ladestationen für E-Mobilität oder Fahrradreparaturdienste integrierter Bestandteil einer Mobilitätsstation. In den Erdgeschosszonen können ergänzende standortbezogene Angebote integriert werden. Für die Konkretisierung der jeweiligen Mobilitätsstation muss eine konkrete Nutzungs-, Bewirtschaftungs- und Betreiberkonzeption entwickelt werden.

Neben den Mobilitätsstationen sollen im Fachplan weitere Maßnahmen zur Reduzierung des Parkdrucks geprüft werden. Dazu kann bspw. ein Parkraummanagement gehören, bei dem die Auslastung von privaten Stellplätzen und Stellplatzanlagen zu unterschiedlichen Zeiten geprüft und darauf aufbauend die Stellplätze durch unterschiedliche Nutzer belegt werden können.

Der Fachplan Parken HSQ ist jedoch nur erfolgreich, wenn eine effektive Überwachung des Parkraummanagements erfolgt und die konsequente Ahndung von Verstößen erfolgt, um die Parkraumregelungen durchzusetzen.

Der zu erarbeitende Fachplan Parken HSQ ist zugleich Ergebnis des Rahmenplans und Grundlage der im Rahmenplan vorgeschlagenen Maßnahmen. Letztlich kann so der konkrete Planungsraum für die im Rahmenplan angestrebten gestalterischen Maßnahmen, wie H.1 Campusboulevard und K.2 Aufwertung Kirchenumfeld, im öffentlichen Raum geklärt werden.

Die Hochschule und ihre Einrichtungen rund um den Kreuzungspunkt Webschulstraße/Richard-Wagner-Straße sind als eine Einheit zu begreifen und zu einem urbanen Kern mit Impulswirkung für das gesamte Hochschulquartier zu entwickeln. 

In diesem Zuge gilt es, frühzeitig die Webschulstraße als die zentrale Ost-West-Verbindung im Hochschulquartier auszubauen und zu einem lebendigen Campusboulevard zu etablieren. Ausgangspunkt dieser neu zu gestaltenden Adresse bildet die für Hochschulnutzungen (Cyber Akademie) vorgesehene Fläche des Schotterparkplatzes an der Rheydter Straße. Mit einem westlichen Auftakt an der Rheydter Straße verknüpft dieser Boulevard die Hochschule über die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Straßen hinweg mit den angrenzenden Teilbereichen,
wie dem neuen Wissenscampus im Bereich des ehemaligen Polizeipräsidiums – dort zwischen Garagentrakt mit Uhrenturm und dem Gebäuderiegel entlang der Webschulstraße – und dem Monforts Quartier östlich der Güterbahntrasse und mündet schließlich in einen östlichen Auftakt an der Schwalmstraße. Entlang des Campusboulevards befinden sich mehrere sogenannte Campusgelenke, die Studierende, Angestellte und Besucher leiten und lenken sollen.

An diesem zentralen öffentlichen (Frei)Raum sind künftig Hochschulerweiterungen, hochschulaffine Nutzungen/Unternehmen sowie weitere Bildungseinrichtungen zu bündeln und zu entwickeln. 

Der Campusboulevard soll einen unverkennbaren Charakter, der in seiner Gestalt die Sichtbarkeit, Wahrnehmung und den Wiedererkennungswert der Hochschule sowie des Hochschulquartiers steigert, einnehmen. Hierfür bedarf es der Umgestaltung des Straßenraumes der Webschulstraße unter Berücksichtigung des zuvor im Rahmen des Fachplanes Parken HSQ (vgl. Maßnahme H.0 Fachplan Parken HSQ) ermittelten Stellplatzbedarfes. Die Erreichbarkeit privater Grundstücke und Stellplätze sowie deren Zufahrten bleiben gewährleistet. Ziel ist es ebenso, durch die Umstrukturierung der Straße die Andienung der vielseitigen Nutzungen sowie das Bewohnerparken zu optimieren.

Als öffentlicher Freiraum besteht der Campusboulevard aus einer Abfolge von  Wegen und Plätzen und ist als Kommunikationszone mit linearen, flächigen und grünen Elementen urban zu gestalten. Der Rahmenplan schlägt vor, abwechslungsreiche „Green Carpets“ – beispielsweise als Aufenthaltsbereich mit Sitzgelegenheiten, Lern- und Forschungsinseln, Bühnenelementen oder weitere individuelle Angebote als „Hochschul- bzw. Stadtmobiliar“ – mit  Wiedererkennungswert zu integrieren. „Green Carpets“ sind als wiederkehrende Elemente der Gestaltung zu verstehen.

Einheitlichkeit und Barrierefreiheit ebenso wie flexibel nutzbare Bereiche zählen zu den Merkmalen der Gestaltung. Der Campusboulevard versteht sich als zusammenhängender Raum und soll daher auch gestalterisch in einem einheitlichen Bild erscheinen. Dazu gehören auch die Ausstattung mit entsprechendem Mobiliar, Beleuchtung sowie ein Leitsystem zur besseren Orientierung. Ein wiederkehrender und durchgehender Bodenbelag schafft zudem Ordnung und verbindet alle Funktionen und Gebäudeeinheiten der Hochschule sowie der angrenzenden Nutzungen miteinander. Auch das Grünsystem soll über Baumreihen und Pflanzflächen vermitteln und die Aufenthaltsqualität stärken. Einzelne Baumpflanzungen schaffen wichtige Schatten an sommerlichen Tagen.

Die im Bereich des Campusboulevards liegenden Bushaltestellen an der Rheydter Straße und der Theodor-Heuss-Straße sollen eine Aufwertung erfahren und attraktiver gestaltet werden. Die Anpassung der Taktung insbesondere in den Abendstunden und am Wochenende ist im Zuge dessen ebenfalls zu prüfen. 

Der Campusboulevard bietet Raum für Veranstaltungen und Events, beispielsweise der Messe „MG ZIEHT AN“, für Ausstellungen, Präsentationen, Kunst etc. der Hochschule und/oder weiterer Einrichtungen. Bei der Umgestaltung der Straße sollte auf eine gute Versorgung inklusive ausreichender Anschlüsse für eine technische Infrastruktur (Abwasser, Wasser und Strom) für Veranstaltungen im öffentlichen Raum geachtet werden.

Im Zuge der Entwicklung eines lebendigen Hochschulquartiers ist entlang des Campusboulevards besonderes Augenmerk auf die Erdgeschosszone zu legen. Dort, wo möglich, sind Flächen für soziale und kulturelle Einrichtungen, (Mikro- und Studierenden-) Gastronomie, hochschulaffine Nutzungen und kleinere Dienstleistungen und Gewerbe zu etablieren. Ziel ist es, aktive und lebendige Zonen als Kristallisations- und Knotenpunkte zu schaffen, die gleichzeitig mit den angrenzenden Freiflächen korrespondieren. Hierfür eignet sich vor allem aus städtebaulicher Sicht der künftige Wissenscampus auf dem Areal des ehemaligen Polizeipräsidiums.

Die vielseitigen Ansprüche und Anforderungen an die Gestaltung und Nutzung des Campusboulevards sind in den weiteren Planungen – Fachplan Parken HSQ, Nutzungskonzept, Qualifizierungsverfahren, Gestaltungspläne – zu prüfen und umsetzungsorientiert zu konkretisieren. Im weiteren Planungsprozess ist die  Einbindung der Anlieger, insbesondere der Anwohner, vorgesehen.

Die Fläche des Schotterparkplatzes an der Rheydter Straße ist für die Etablierung weiterer Hochschulnutzungen vorzuhalten. Mit der Entwicklung einer neuen Cyber Akademie entsteht an diesem Standort ein neuer Auftakt, der den Straßenraum baulich fasst und stadtgestalterisch aufwertet. Dabei ist darauf zu achten, dass die vorhandenen angrenzenden Nutzungen in der Nachbarschaft in ihrer Funktion nicht beeinträchtigt werden. Zufahrten zu Grundstücken und eine angemessene Belichtung der Bestände sind zu wahren.

Ausgehend von dem neuen Hochschulgebäude beginnt hier der Campusboulevard mit einem westlichen Auftakt an der Rheydter Straße und führt weiter in die Webschulstraße. Um diesen Verlauf zu festigen, wird eine bauliche Raumkante zu beiden Seiten der Rheydter Straße angestrebt. Um den Hochschulstandort an dieser Stelle deutlich abzubilden, muss der Neubau der Hochschule eine hohe architektonische Qualität aufweisen. Gemeinsam mit der Textilakademie markieren diese beiden Gebäude den westlichen Eingang in das Hochschulquartier. Für eine gegebenenfalls künftige westliche Weiterführung des Boulevards über die Bahntrasse hinweg ist ein Korridor für den Brückenschlag zum Dahler Stadtpark freizuhalten.

Der notwendige Stellplatznachweis kann in einer Tiefgarage erbracht werden. Eine Lösung zum Umgang mit den wegfallenden Stellplätzen des Schotterparkplatzes soll ebenfalls aufgezeigt werden. Es wird vorgeschlagen, an dieser Stelle eine Mobilitätsstation einzurichten (vgl. Maßnahme H.0 Fachplan Parken HSQ).

Mit der Errichtung einer neuen Cyber Akademie an der Rheydter Straße findet der Campusboulevard an dieser Stelle seinen westlichen Auftakt. Dieser Bereich ist Teil
der Kette von Campusgelenken. Hier soll eine straßenräumliche Sondersituation ausgebildet werden, durch die Kraftfahrer ihre Geschwindigkeit auf Tempo 20 (Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich) reduzieren und querenden Fußgängern Vorrang gewähren. Dies wird zu einem sicheren und stadtverträglichen Verkehrsablauf beitragen. Inwieweit die Anbringung einer Lichtsignalanlage möglich ist, gilt es in den weiteren Planungen zu prüfen. Die Fahrbahn besteht z. B. aus einem eingefärbten Asphalt, auf Borde wird verzichtet, der Grünstreifen ist großzügig unterbrochen, um einen Charakter entsprechend dem „Shared Space“-Gedanken zu vermitteln. Durch diese verkehrlichen und stadtgestalterischen Maßnahmen werden die Wahrnehmung des Hochschulstandortes gesteigert und die Hochschule im Stadtbild sichtbar gemacht. Die Bushaltestellen sollten ebenso in die gestalterische Aufwertung einbezogen werden. Denn auch diese Orte tragen maßgebend zur Steigerung der Wahrnehmung der Hochschule beziehungsweise des Hochschulquartiers bei.

Als wichtiger Gelenkpunkt des Campusboulevards gilt es hier zudem neben der gestalterischen Aufwertung des öffentlichen Raums, auch die Fassaden der Hochschulgebäude aufzuwerten und zu inszenieren. Hierzu zählen das Gebäude des Fachbereichs 07 Textil- und Bekleidungstechnik sowie die Backsteingebäude am alten Schornstein. Der Schornstein selbst sollte als Landmarke inszeniert werden. Dabei geht es insbesondere um die Sichtbarmachung der zum Teil historischen Fassaden. Denn diese prägen in diesem Bereich entscheidend die Wahrnehmung der Hochschule und definieren gleichermaßen einen wichtigen stadträumlichen Eingang zu den Einrichtungen der Hochschule – hier werden Studierende, Angestellte und Besucher in das Hochschulquartier gelenkt. Zu den zu prüfenden Maßnahmen zählen hier die Instandsetzung der Fassade, Aufwertung des Eingangsbereichs und von Fenstern sowie möglicherweise auch eine energetische Aufwertung.

Nicht nur die Fassaden der Hochschulgebäude in diesem Bereich, sondern auch alle übrigen Fassaden der Hochschule tragen zum Erscheinungsbild und zum Image des Quartiers bei. Daher gilt es, generell alle Fassaden, insbesondere aber mit direkten Bezug zum öffentlichen Raum / Campusboulevard, aufzuwerten und zu inszenieren und dort wo notwendig, auch zu reinigen, zu pflegen und gegebenenfalls zu sanieren. Zudem sollen alle Gebäude der Hochschule von Graffiti befreit werden. Auch bei Neuentwicklungen ist darauf zu achten, dass sich Gebäude gut aussehend und einladend zum Straßenraum präsentieren.

Die Hochschule beabsichtigt die Entwicklung von Erweiterungsbauten an der Rheydter Straße und der Richard-Wagner-Straße. Diese definieren künftig mit der Maschinenhalle an der Webschulstraße deutlich den Innenhof und geben ihm klare räumliche Konturen. In diesem Zuge ist der Innenhof aufzuwerten, nutzerfreundlich zu gestalten und mit einem klaren Wegenetz zu versehen. Der Innenhof ist mit großzügigen Rasenflächen sowie schattenspendenden Bäumen auszugestalten. Denkbar sind auch Wasserelemente, die den Ruhecharakter dieses Ortes unterstreichen. Dabei ist auch auf eine gute Beleuchtung in den Abendstunden zu achten.

Der Innenhof könnte so künftig als eine Art zentraler Hochschulgarten, als Begegnungsort im ruhigen Blockinnenbereich, fungieren – Lernen, Verweilen und Nachbarschaft stehen hier im Vordergrund. Ein lineares und durchlässiges Wegenetz soll den Innenhof mit angrenzenden Straßenräumen vernetzen, insbesondere zum Campusboulevard sowie der Richard-Wagner-Straße. Der Innenhof soll zu jeder Tages- und Nachtzeit für Studierende, Hochschulangestellte und Bewohner zugänglich und nutzbar sein. Die nördlich im Innenhof liegenden Parkplätze sind in das Gestaltungskonzept einzubinden – hier soll ein „Baumdach“ zur Aufwertung beitragen.

Analog zum Innenhof im rückwärtigen Bereich der Maschinenhalle ist der Innenhof hinter dem NEW-Blauhaus mit Wiesenflächen, Sitzmöglichkeiten und Baumarrangements auszugestalten. Da dieser Innenhof bereits von vielseitigen und großkronigen Bäumen geprägt ist, sollte darauf geachtet werden, diese Bäume zu erhalten und in die Freiraumgestaltung mit einzubinden. Letztendlich geben die Bäume diesem Innenhof seinen spezifischen Charakter. Eine attraktive sowie qualitative Gestaltung lässt hier ebenso vielfältige Nutzungen zu und lädt neben den Vorlesungen zum Aufenthalt und Lernen ein. Ein neu angelegtes Wegenetz verbindet die wichtigen Hochschuleinrichtungen miteinander und sorgt für eine hohe Durchlässigkeit. Auch in diesem Innenhof ist eine gute Beleuchtung in den Abendstunden zu berücksichtigen. Bei der Gestaltung, insbesondere der Ausstattung, der beiden neuen Innenhöfe ist generell auf eine einheitliche Linie zu achten, um den Widererkennungswert zu erhöhen und den Campuscharakter zu stärken.

Der Neubau des Gästehauses des Verbands der Rheinischen Textil- und  Bekleidungsindustrie trägt künftig zur Prägung der Raumkante an der Breite Straße bei. Mit dem angestrebten Erwerb eines weiteren Grundstücks im rückwärtigen Bereich der derzeitigen Mensa und möglicherweise der Errichtung weiterer An- und Neubauten werden die räumliche Kontur zur Breite Straße und zur Richard-Wagner-Straße weiter gestärkt und durch die Bebauung der Lärm zum Innenhof abgeschirmt.

Ein wesentliches Element stellt in diesem Bereich die Unterbrechung der durchgängigen Durchfahrtsmöglichkeit für Kfz im Bereich der Webschulstraße dar. Dadurch sollen die Naherholungsfunktion und der Campuscharakter gleichermaßen gestärkt werden. Die Unterbrechung soll durch Umfahrten nördlich und südlich der Webschulstraße realisiert werden. Im Ergebnis dieser Maßnahme entsteht im Knotenpunkt ein neuer attraktiv und autofrei zu gestaltender Stadtplatz als Teil der Kette von „Campusgelenken“ entlang des Campusboulevards.

Am Kreuzungspunkt von Webschulstraße und Theodor-Heuss-Straße entsteht ein neuer einladender Stadtplatz mit ebenerdiger sicherer Querung für Fußgänger und Radfahrer. Dieser Übergang ist ebenfalls Teil der Kette von „Campusgelenken“ entlang des Campusboulevards – er leitet und lenkt Studierende, Angestellte und Besucher in das Hochschulquartier, ebenso zu dem neuen Wissenscampus. In seiner Gestaltung unterscheidet sich dieser Bereich nicht vom Campusboulevard. Abwechslungsreiche „Green Carpets“ sollen auch diesen Stadtraum (beidseits der Theodor-Heuss-Straße) prägen und so bereits frühzeitig die Wahrnehmung der Hochschule in diesem Bereich erhöhen.

Die Fahrbahn der Theodor-Heuss-Straße verläuft hier im Einklang mit der Gestaltung des Vorplatzes des Wissenscampus. Der neue lichtsignalgeregelte Übergang schafft eine breite Querung für Fußgänger und Radfahrer, ohne die Verbindungsfunktion und die Leistungsfähigkeit der Straße über Gebühr einzuschränken. Durch diese Maßnahme entstehen der notwendige sichere und barrierefreie Übergang der Straße und damit auch ein sicherer Weg zur Bushaltestelle. Außerdem wird die Hochschule so während der Durchfahrt stärker wahrgenommen. Eine Temporeduktion im Bereich der Hochschule, wie etwa bereits an anderen Stellen der Theodor-Heuss-Straße realisiert, ist zu prüfen.

Das ehemalige Polizeipräsidium an der Theodor-Heuss-Straße ist als zusammenhängende Entwicklungseinheit zu begreifen und zu einem Wissenscampus als neuen „pulsierenden Mittelpunkt“ des Hochschulquartiers zu entwickeln. Der Wissenscampus soll zu einem unverwechselbaren Standort mit Strahlkraft über das Hochschulquartier hinaus werden. Dafür sind bauliche Veränderungen und behutsame Ergänzungen an den denkmalgeschützten Gebäuden, auch im Bereich der Grünfläche sowie die Integration architektonisch ansprechender Neubauten aus städtebaulicher, denkmalrechtlicher und funktionaler Sicht zu prüfen.

Es bedarf der Entwicklung des Standorts und seiner denkmalgeschützten Gebäude für eine urbane und vielseitige Nutzungsmischung ebenso wie der Öffnung und Einbindung in das stadträumliche und vernetzende System des Hochschulquartiers. Eine Mischung aus Hochschule, Kultur- und Kreativwirtschaft, Startups, hochschulaffinen Nutzungen und Gemeinschaftseinrichtungen, Gastronomie sowie Angebote des öffentlichen, sozialen Lebens sind hier anzustreben.

Die neuen Nutzungen sind auf Grundlage der Machbarkeitsstudie Innovationscampus Mönchengladbach“ nach den „Fünf Entwicklungssäulen“ in den weiteren Planungen
zu konkretisieren und umsetzungsfähig zu etablieren. Der Verein Wissenscampus Mönchengladbach e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Planungen zur Nachnutzung fortzuführen und ein tragfähiges Nutzungskonzept, das insbesondere auf die Anforderungen des Strukturwandels reagiert, zu erarbeiten.

Auf Ebene des Rahmenplans können erste räumliche Setzungen für eine kleinteilige Nutzungsmischung dargestellt werden. Der denkmalgeschützte Gebäuderiegel entlang der Theodor-Heuss-Straße mit den ehemaligen Büroräumen eignet sich, insbesondere auf Grund der unmittelbaren Nähe zu den Hochschulgebäuden auf der gegenüberliegenden Straßenseite, in erster Linie zur Erweiterung der Hochschule. So könnten die Räumlichkeiten beispielsweise als Büros, Lern- oder Seminarräume genutzt werden.

Die Alte Wache an der Theodor-Heuss-Straße steht nicht unter Denkmalschutz – daher steht das Gebäude zur Disposition. Für den Umgang mit diesem Gebäude gibt es zwei Optionen. Eine Umnutzung des Gebäudes bietet sich an, sofern konkrete Investitionsabsichten bestehen und der Nutzungsschwerpunkt den Nutzungen im Wissenscampus gleicht. Ebenso ist die Errichtung eines Neubaus in Verbindung dem der Rückbau der Alten Wache denkbar. In einem Neubau könnten beispielsweise moderne Forschungs- und Seminarräume für die Hochschule entstehen. In Verbindung mit der vorgeschlagenen Nutzung des denkmalgeschützten Gebäuderiegels entlang der Theodor-Heuss-Straße durch die Hochschule kann so ihre Präsenz und Sichtbarkeit im Stadtraum erhöht werden. Der Neubau muss nicht zwingender Weise mit dem bestehenden Gebäuderiegel entlang der Theodor-Heuss-Straße verbunden sein. Es besteht die Chance, die Giebelseite des denkmalgeschützten Gebäudes wieder herzustellen und einen direkten Zugang von der Theodor-Heuss-Straße in den Wissenscampus (in Richtung Turnhalle) zu gestalten. Optional können Gebäuderiegel und Neubau mit einem „gläsernen Foyer“ verbunden werden.

Als frequenzbringende Einrichtungen sind gastronomische Angebote wie z. B. eine neue Mensa auf dem Wissenscampus an prominenter Stelle zu entwickeln. Hierfür bietet sich insbesondere der Bereich des denkmalgeschützten Gebäudes am neu gestalteten Vorplatz an der Theodor-Heuss-Straße (vgl. Maßnahme H.7 Querung Theodor-Heuss-Straße) an. Mit zusätzlichen außengastronomischen Angeboten bespielt die Mensa künftig den öffentlichen Raum und trägt als Dreh- und Angelpunkt zur Belebung des Campusboulevards und des gesamten Hochschulquartiers gleichermaßen bei. Für die Konkretisierung der Mensa – möglicherweise in den denkmalgeschützten Bestand oder in das Hochhaus  integriert oder als ergänzender Neubau – muss eine konkrete Nutzer- und Betreiberkonzeption entwickelt werden.

Die Turnhalle im Inneren des Geländes ist für die Stärkung der Hochschul-Infrastruktur zu erhalten und als Raum für den Hochschulsport, aber auch für weitere Nutzergruppen zur Verfügung zu stellen. Der unmittelbar östlich angrenzende Gebäudetrakt ebenso wie die denkmalgeschützten Gebäude entlang der Webschulstraße bieten zusätzliche Erweiterungsoptionen im Bestand, z. B. für Büronutzungen. Zudem eignen sich die beiden Bereiche auch auf Grund der ruhigeren Lage und Ausrichtung als Co-Living-Bereiche für die Hochschule und weitere Nutzer des Wissenscampus. In den ehemaligen, hallenartigen Werkstätten unter dem Uhrenturm können Räume für ein Gründerzentrum für Start-ups sowie weitere Flächen für kreative, Werkstätten, Ateliers, Veranstaltungen oder für gastronomische Angebote mit guter Südausrichtung entstehen. Hier sind weitere Anbaumöglichkeiten zu prüfen, um Nutzungen mit einem größeren Flächenbedarf realisieren zu können. In den Erdgeschosszonen sind hier generell Nutzungen zu etablieren, die mit den Freiflächen des Campusboulevards korrespondieren.

Für den Umgang mit dem mehrgeschossigen Hochhaus des ehemaligen Polizeipräsidiums bestehen ebenfalls zwei Optionen. Auch hier bietet es sich an, sofern konkrete Nutzungsabsichten bestehen, die vorhandene Baustruktur neu zu aktivieren. Nach einem Rückbau des Hochhauses könnte an gleicher Stelle aber auch ein Neubau entstehen. Innerhalb des geschützten Rahmens der Gebäude des neuen Wissenscampus eignet sich dieser Bereich für weitere Hochschulnutzungen beziehungsweise hochschulaffine Nutzungen, wie z. B. die geplante Junior-Universität, oder auch für Veranstaltungsräume.

Die im inneren Bereich des ehemaligen Polizeipräsidiums, zwischen Uhrenturm/Garagentrakt und den Gebäudetrakten A, B und D, vorhandene Grünfläche ist als ein geschützter, grüner Hof mit Spielwiese zu entwickeln. Die offen gestaltete Wiese lädt zum Verweilen im Grünen ein, bietet Raum für Sport oder zum Lernen. Sie soll Studierenden, Angestellten und Bewohnern aller Altersgruppen abwechslungsreiche und flexibel nutzbare Freiräume bieten. Mit Blick auf den Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule kann ein Teilbereich auch für Urban Gardening genutzt werden. In diesem Innenhof ist auf eine gute Beleuchtung in den Abendstunden zu achten. Im Hinblick auf die Klimaerwärmung bietet sich hier eine wertvolle Fläche zur Reduzierung von Hitzeräumen und sollte daher auch unbedingt erhalten bleiben.

Auch die ergänzende Entwicklung einer Kita in diesem Bereich ist denkbar und würde das bisherige Angebot im Hochschulquartier erweitern, da die derzeitige Einrichtung in der Bromberger Straße ausgelastet ist. Neben einem eigenen Freibereich können die Außenräume der Kita um die öffentlichen Freiräume im geschützten Innenhof erweitert beziehungsweise diese zusätzlich genutzt werden. Vorhandene Grünstrukturen können somit erhalten und durch eine sinnvolle  Nutzung erweitert werden. Raumprogramm und Größenordnung sind in den weiteren Planungen zu konkretisieren.

Durch den neuen Wissenscampus steigt generell der Stellplatzbedarf. Um diesen Bedarf zu decken – ebenso um den grünen Innenhof räumlich zu fassen –, ist vorgesehen, im östlichen Abschnitt des Wissenscampus eine Mobilitätsstation zu entwickeln (vgl. Maßnahme H.0 Fachplan Parken HSQ). Hier können im Erdgeschoss quartiersbezogene Angebote ergänzt werden. Es empfiehlt sich neben mobilitätsbezogenen Angeboten, besondere öffentlichkeitswirksame oder auch hochschulaffine Nutzungen, kleinere Gewerbeeinheiten, eine Paketstation und/oder soziale Einrichtungen, die insbesondere für Belebung und kontrolle sorgen, zu integrieren.

Der Kreuzungspunkt von der Webschulstraße über die Güterbahntrasse zu den Entwicklungsflächen im südlichen Abschnitt des Monforts Quartiers soll als ebenerdige Querung für Fußgänger und Radfahrer ausgebaut werden. Der Übergang wird Teil der Kette von Campusgelenken entlang des Campusboulevards.

Die Überwindung der ehemaligen Güterbahntrasse und Weiterführung des Campusboulevards bis zur Schwalmstraße ermöglicht vor allem eine stärkere Anbindung an das Hochschulquartier. So erhält der über die Güterbahntrasse geführte Campusboulevard zudem weiterhin seine notwendige räumliche Fassung. Diese neue Anbindung begünstigt außerdem die weitere Entwicklung im südlichen Bereich des Monforts Quartiers.

Der südlich gelegene ehemalige Sportplatz im Monforts Quartier eignet sich unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Belange in diesem Bereich vorrangig zur Entwicklung eines Büro- und Dienstleistungsparks mit einer aufgelockerten Blockrandbebauung und einem begrünten und gut belichteten Innenhof. Die Entwicklung einer Blockrandbebauung ermöglicht es, den Charakter des Sportplatzes beizubehalten und einen großen Teil der denkmalgeschützten Freifläche zu erhalten. Darüber hinaus stellt eine Blockrandbebauung eine Fortsetzung der vorhandenen Straßenbebauung des ehemaligen Polizeipräsidiums an der Webschulstraße dar.

In diesem südlichen Abschnitt sollen kreative und kulturelle Angebote den Schwerpunkt des gemischt genutzten Monforts Quartiers weiter festigen. Außerdem können neue, hochschulaffine Nutzungen etabliert werden.

Die südlich gelegenen, dem Sportplatz angrenzenden Freiflächen, eignen sich zur Entwicklung einer Bebauungsstruktur in geringer Dichte und mit unterschiedlichen Gebäudehöhen für alternative Wohn- und Lebensformen. Beispielsweise können hier Angebote für Studierendenwohnen, Baugruppen oder experimentelles Wohnen entstehen. Auch kann in diesem Abschnitt eine weitere Kita mit Außenfläche realisiert werden. Raumprogramm und Größenordnung sind in den weiteren Planungen zu konkretisieren.

Generell sind die bisherigen planerischen Überlegungen des Monforts Quartiersmanagements in die Planungen einzubeziehen und in den weiteren Schritten abzustimmen und zu konkretisieren.

Für den Bereich zwischen Breite Straße, Rheydter Straße, Hofstraße und Theodor-Heuss-Straße soll kurzfristig eine Bewohnerparkregelung eingeführt werden. Dann dürfen dort auf den betreffenden Flächen Bewohnerfahrzeuge nach der Beantragung eines entsprechenden Parkausweises frei parken. Nach Einführung der Bewohnerparkregelung ist mit einem deutlich wachsenden Parkdruck für Hochschulangehörige zu rechnen. In der Folge kann es zu einem verstärkten Umsteigen vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad kommen oder aber auch zu einer Verlagerung der Pkw in benachbarte Quartiere. Die konkreten Auswirkungen sollen im Rahmen des Fachplans Parken HSQ mitbetrachtet und bewertet werden.

Diese kurzfristig durchzuführende Maßnahme soll insbesondere dazu beitragen, ausreichend Parkplätze für die Anwohner (mit Bewohnerparkausweis) im Hochschulquartier zu sichern.

Das nördliche Entrée über die Hofstraße/Richard-Wagner-Straße prägt den ersten Eindruck des Hochschulquartiers. Daher sind Maßnahmen zu ergreifen, um eine Akzentuierung des öffentlichen Raums im Bereich der Grünfläche zu erreichen. Es ist vorgesehen, den mittig geführten Fußweg der Richard-Wagner-Straße südlich der Kirche, auch in der vorhandenen Grünfläche zur Hofstraße, weiter zu führen. Es gilt zudem, die gestalterische Wahrnehmung, beispielsweise durch künstlerische Objekte, zu erhöhen sowie die Aufenthaltsqualität durch gezielt eingesetztes, hochwertiges Außenmobiliar, vergleichbar mit „Green Carpets“, und durch punktuelle Bepflanzung zu steigern. Die südlich der Kirche St. Josef verlaufende Baumallee der Richard-Wagner-Straße gilt hierfür als Vorbild.

Die Kirche St. Josef befindet sich im nördlichen Abschnitt der quartiersprägenden Richard-Wagner-Straße und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Belebung des Hochschulquartiers. Für viele Bewohner und Nutzer ist sie der zentrale und soziale Mittelpunkt, denn die Kirche ist an soziale Netze angeknüpft. Hier treffen sich Menschen verschiedenen Alters und verschiedener sozialer Herkunft und sind vor Ort sozial und kulturell aktiv. In diesem Zusammenhang lässt sich die Kirche St. Josef als eine „offene Kirche“ bezeichnen. Neben den Gottesdiensten sollen hier künftig auch kleinere soziale und kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte stattfinden sowie kleinteilige gastronomische Angebote realisiert werden. Dies könnte durch verschiedene Organisationen und Vereine, Studierende und/oder Bewohner initiiert und gemeinsam mit der Kirche ausgerichtet werden. 

Das westliche Umfeld der Kirche wird derzeit vom ruhenden Verkehr dominiert. Um der Rolle als sozialer Mittelpunkt gerecht zu werden und diese Funktion künftig stärker auszubauen, sollten hier auch Grünflächen mit abwechslungsreichen Aufenthaltsqualitäten und Spielmöglichkeiten entstehen. Anzahl, Position und Gestaltung der Parkplätze im Kirchenumfeld werden durch den zu erarbeitenden Fachplan Parken HSQ (vgl. Maßnahme H.0 Fachplan Parken HSQ) für das Hochschulquartier ermittelt und dargestellt.

Auch die unmittelbare Nähe zur Bushaltestelle Hermges mit den zahlreichen Verbindungen in alle Richtungen ist hier – insbesondere mit Blick auf die Stärkung des ÖPNVs und die Erweiterung von Mobilitätsangeboten – in die weiteren Planungen und die Überprüfung des erforderlichen Stellplatzbedarfes einzustellen. Auch der Aspekt der Reduzierung versiegelter Flächen im Stadtraum wäre dabei anzuführen.

Im weiteren Planungsprozess ist die Einbindung der Anlieger, insbesondere der Anwohner, vorgesehen.

Auch das südliche Entrée an der Breite Straße/Richard-Wagner-Straße vermittelt einen ersten Eindruck des Hochschulquartiers. Daher sind auch hier Maßnahmen zu ergreifen, um eine einladende Wirkung zu entfalten. Es ist vorgesehen die Richard-Wagner-Straße in diesem Bereich zu einem kleinen Platz, mit den gleichen Gestaltungselementen wie das nördliche Entrée, aufzuwerten. Die Innenfläche des Kreisverkehrs sollte in die Gestaltung eingebunden werden. Hier besteht die Möglichkeit mit „Kunst im öffentlichem Raum“ besondere Akzente zu setzen.

Die Sportfreiflächen an der Breite Straße stehen langfristig zur Disposition. Die Flächen sind als zusammenhängende Entwicklungseinheit zu begreifen und mit einem klaren Nutzungskonzept zur Stärkung des Hochschulquartiers zu entwickeln. Es bedarf der Öffnung und Einbindung des Standorts in das stadträumliche und vernetzende System des Hochschulquartiers.

Im Rahmen der Hochschulentwicklung ist von einem Zuwachs der Studierendenzahl und einem Wachstum der Hochschule, insbesondere durch die Cyber Akademie, auszugehen. Daher ist es ratsam, die zur Verfügung stehende Entwicklungsfläche, trotz eines mittel- bis langfristigen Entwicklungshorizontes, vorrangig für zusätzliche Hochschulerweiterungen oder weitere, auch kommunale Bildungseinrichtungen vorzuhalten.

Zudem sollte auch die Möglichkeit geprüft werden, für das Hochschulquartier ergänzende Sport- und Freizeitangebote, gegebenenfalls auch Indoor-Sportmöglichkeiten zu etablieren, denn die Nachfrage nach Sportfreiflächen seitens der Bürgerschaft, der Hochschule, insbesondere der Studierenden, der umliegenden Bildungseinrichtungen/Schulen als auch der Vereine ist groß.

Darüber hinaus können auf den zur Verfügung stehenden Flächen auch neue Parkplätze für das Hochschulquartier geschaffen werden. Dies ist im Rahmen von Maßnahme H.0 zu klären.

Die städtebauliche Ausformung und der konkrete Nutzungsmix für die künftige Entwicklung der Sportfreiflächen an der Breite Straße sind in den weiteren Planungen auf Grundlage konkreter Bedarfe zu prüfen und zu konkretisieren.

Innerhalb des Hochschulquartiers gilt es, ein zusammenhängendes und einheitlich gestaltetes öffentliches Wegesystem zu etablieren. Dieses Geflecht beginnt und mündet im Freiraum des neuen Campusboulevards und verknüpft die Hochschule und ihre Innenhöfe mit den wichtigen Stationen und neuen Wegen im Quartier. Qualitätskriterien bei der Wahl der Wegeführung sind die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer, die Einfädelung vorhandener und neu etablierter  Freiräume, insbesondere Innenhöfe und Treffpunkte sowie bestehende und künftige Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote.

Besonders hervorzuheben ist die Etablierung einer neuen öffentlichen Wegeverbindung – unabhängig von der künftigen Nutzung der Sportfreiflächen an der Breite Straße – vom Grenzlandstadion mit seinen Freiräumen zum neuen Wissenscampus an der Webschulstraße. Das Sportangebot im Grenzlandstadion wird derzeit im Sinne eines Campusparks weiterentwickelt. Zielsetzung des Projektes sind die Qualifizierung des Hochschulumfeldes sowie die Attraktivierung der Anlagen für den Individualsport, insbesondere für Studierende der Hochschule. Umso wichtiger ist die gute Vernetzung und Wegeverbindung zum Grenzlandstadion.

Für die derzeit noch brachliegenden nördlichen Gewerbehallen und deren Umfeld bestehen seitens des Monforts Quartiersmanagements Entwicklungsinteressen. Angestrebt wird die Entwicklung von Gewerbenutzungen, die den Schwerpunkt des gemischt genutzten Monforts Quartiers weiter festigen und im Hochschulquartier fehlen. Diese Interessen können auf die Ebene des Rahmenplans übertragen werden.

Das Monforts Quartiersmanagement strebt konkret die Umstrukturierung und  Umnutzung der nördlichen großen Gewerbehalle zugunsten großflächiger Eventflächen und Showrooms oder auch einem Fitnessstudio an. Zu diesem Zweck soll die Gewerbehalle durch einen baulichen Eingriff geteilt und ein Teilstück der Halle rückgebaut werden. Die Erschließung der neuen gewerblichen Nutzungen in den Hallen erfolgt über eine neue Zufahrt von der Hofstraße. Dieses Vorhaben ist hinsichtlich der Umsetzbarkeit zu prüfen und abzustimmen. Die neue Zufahrt mündet in einem begrünten Innenhof – hier sind abwechslungsreiche Freiräume und Aufenthaltsangebote vorgesehen, die mit den angrenzenden Nutzungen korrespondieren. In den Freiräumen werden die notwendigen Parkplätze integriert.

Die neuen Nutzungen sollen „öffentlich“ erreichbar und nicht „abgeschlossen“ sein.

Die Entwicklung der Fläche des Schotterparkplatzes durch die Hochschule für die Cyber Akademie, die weiteren städtebaulichen Verdichtungen, wie in den Maßnahmen zum Campusboulevard beschrieben, und die Entwicklungsperspektive für den neuen Wissenscampus im alten Polizeipräsidium begünstigen und fördern die Ansiedlung weiterer Hochschulnutzungen oder hochschulaffiner Nutzungen.

Das absehbare zusätzliche ÖPNV-Potenzial, das durch die neuen Nutzungen generiert wird, begünstigt aus Sicht des Rahmenplans die Einrichtung eines neuen Bahnhaltepunktes auf der westlich verlaufenden Bahntrasse. Ein neuer Haltepunkt „Hochschule“ würde nicht nur die ÖPNV-Anbindung in Richtung Mönchengladbach und Rheydt, sondern insbesondere die regionale Anbindung der Hochschule deutlich verbessern und somit die Lagegunst und die Attraktivität des Hochschulquartiers steigern. Auch für die Berufs- und Ausbildungspendler würde ein zusätzlicher Anstoß zum Umstieg vom PKW zum ÖPNV gegeben.

Der Rahmenplan integriert das Ergebnis der Machbarkeitsstudie „Haltepunkt  Mönchengladbach Hochschule“ und berücksichtigt die Vorzugsvariante, einen neuen Bahnhaltepunkt mit Zugang an der Brunnenstraße zu etablieren. Gegenüber der Machbarkeitsstudie empfiehlt der Rahmenplan jedoch nicht nur eine Erreichbarkeit der Seitenbahnsteige von der Brunnenstraße, sondern ebenso die Erreichbarkeit über die Straße beziehungsweise von der Unterführung An der Landwehr aus zu ermöglichen. Über diesen Zugang kann eine verbesserte und vor allem zügige Erreichbarkeit der Einrichtungen der Hochschule am Campusboulevard gewährleistet werden.

Um möglicherweise Belastungen durch einen neuen Bahnhaltepunkt zu vermeiden, sind weitergehende, städtebauliche und technische Aspekte zu berücksichtigen beziehungsweise zu prüfen. Hierzu zählen die Einrichtung eines Lärmschutzes zur DB-Trasse, die Vermeidung von zusätzlichem Parkdruck sowie die Gewährleistung einer optimalen, insbesondere barrierefreien, Erreichbarkeit für Fußgänger und Radfahrer.

Für das Hochschulquartier sind die drei Nord-Süd-Achsen – Rheydter Straße, Richard-Wagner-Straße und Theodor-Heuss-Straße – wichtige Straßenräume.

Derzeit erarbeitet die Stadt Mönchengladbach einen gesamtstädtischen internen Gestaltungskatalog mit Leitlinien, insbesondere zur Formgebung der Identität und Gestaltung der öffentlichen (Straßen-) Räume. Die in diesem Katalog benannten Hinweise zu Gestaltungsprinzipien, Ausstattungselementen, Bepflanzungen, Materialien und – im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel und die Nachhaltigkeit – zum Regenwassermanagement sowie zur Dimensionierung unterschiedlicher Raum- und Straßentypen dienen zur Qualitätssicherung der planerischen und baulichen Fortschritte. Der Gestaltungskatalog bildet daher auch die Grundlage für die künftige Gestaltung und Aufwertung dieser Straßenräume. Auf Ebene der Rahmenplanung können erste Empfehlungen für die Gestaltung der Straßen formuliert werden.

Nicht nur für das Hochschulquartier, sondern auch als Hauptverbindung zwischen Mönchengladbach und Rheydt ist die Theodor-Heuss-Straße von großer Bedeutung. Die Umgestaltung der Theodor-Heuss-Straße zielt auf eine qualitative Aufwertung ab, ohne jedoch die Leistungsfähigkeit der Hauptverkehrsstraße oder den Kfz-Verkehrsfluss einzuschränken.

Auf Ebene des Rahmenplans empfiehlt es sich, durch bauliche Eingriffe den Straßenquerschnitt anzupassen. Die ausreichende Breite des Straßenprofils bietet die Möglichkeit einer grünen Allee. Damit wird die Theodor-Heuss-Straße einer repräsentativen Verbindung zwischen Rheydt und Gladbach auch optisch gerecht. Eine Temporeduktion im Bereich der Hochschule ist zu prüfen (vgl. Maßnahme H.7 Querung Theodor-Heuss-Straße).

Die Rheydter Straße ist eine Verkehrsstraße mit einer aus Lärmschutzgründen erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 30km/h zwischen Breite Straße und Fliethstraße. Als zentrale Maßnahme wird vorgeschlagen, das Straßenprofil stadtgestalterisch anzupassen. Auch ist hier eine weitere Temporeduktion im Bereich der Hochschule zu prüfen (vgl. Maßnahme H.3 Auftakt Rheydter Straße).

Als eine weitere Maßnahme für die Rheydter Straße und Theodor-Heuss-Straße wird zudem vorgeschlagen, zu prüfen, inwieweit eine höhere Bustaktung abends, nachts und auch an den Wochenenden umgesetzt werden könnte. Ein adäquates ÖPNV-Angebot zu diesen Zeiten und Wochenendtagen verbessert grundsätzlich die Erreichbarkeit und trägt zu einem belebten Hochschulquartier bei.

Besonders wichtig im Hinblick auf die Naherholungsfunktion ist der Mittelstreifen der alleeartigen Richard-Wagner-Straße. Dieser sollte insbesondere durch neues Stadtmobiliar sowie Spiel- und Aufenthaltsangebote aufgewertet werden. Für Radfahrer bleibt die Fahrradstraße Blaue Route als wichtige und schnelle Verbindung zwischen den Zentren Gladbach und Rheydt erhalten. Durch den ebenerdigen Angleich des Straßenniveaus auf die Höhe des Fußgängerbereiches im Mittelstreifen der Richard-Wagner-Straße sowie eine einheitliche Pflasterung rückt der motorisierte Individualverkehr in den Hintergrund, sodass die Bedeutung der Blauen Route gestärkt wird. Ergänzend weist die ohnehin vorhandene Beschilderung auf die Blaue Route bzw. auf die Fahrradstraße hin.

Die künftigen Entwicklungsschwerpunkte im Hochschulquartier liegen rund um den Campusboulevard. Städtebauliche Verdichtungen erfolgen auf dem Schotterparkplatz an der Rheydter Straße sowie im ehemaligen Polizeipräsidium an der Webschulstraße. Die Etablierung neuer Nutzungen auf diesen und weiteren Flächen im Hochschulquartier begünstigt aus Sicht des Rahmenplans auch die Nutzung der ehemaligen Güterbahntrasse, insbesondere zugunsten einer quartiersbezogenen (Nah-)Mobilität.

Derzeit wird auf Grundlage eines politischen Beschlusses durch die Stadtverwaltung geprüft, ob die Trasse als Alternative zur vielbefahrenen Hauptbahntrasse zwischen Mönchengladbach und Rheydt zur Realisierung eines Bahnhaltepunktes genutzt werden kann.

Sofern die Trasse langfristig weder für den Personen- noch für den Gütertransport benötigt wird, besteht die Chance, die Trasse als Verbindung zwischen den Zentren Gladbach und Rheydt für Fußgänger und Radfahrer (Radschnellweg) oder aber als Strecke für zukunftsweisende Mobilitätsformen zur verbesserten Erreichbarkeit der Hochschule zu nutzen. Aufgrund flankierender Grünstreifen bietet sich die Möglichkeit, eine begleitende Begrünung durch Bäume zu gewährleisten. Damit kann die Güterbahntrasse auch als Grünzug fungieren. An gezielt ausgewählten Standorten könnten ebenso Stellplätze entlang der Südstraße realisiert werden. Von der neuen Mobilitätstrasse sind Eingänge in das Hochschulquartier auszugestalten.

Weitere Informationen

Das konkrete Plangebiet umfasst als engeren Betrachtungsraum das Gebiet zwischen der Hofstraße im Norden, der Breite Straße im Süden, der Schwalmstraße im Osten und der Bahntrasse Mönchengladbach-Rheydt sowie dem angrenzenden Stadtpark Dahl im Westen. Das so abgegrenzte Gebiet hat eine Fläche von ca. 62 ha. Mit den beiden in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Hauptverkehrsachsen Rheydter Straße (B 59 bzw. B 230) und Theodor-Heuss-Straße bzw. Gartenstraße durchqueren zwei wichtige, die beiden Zentren Gladbach und Rheydt verbindende Verkehrsachsen das Plangebiet.

Die Abgrenzung gewährleistet, dass nicht nur der eigentliche Hochschulstandort, sondern auch die angrenzenden Bereiche rund um die Kirche St. Josef, das Monforts Quartier und das Areal des ehemaligen Polizeipräsidiums in die Betrachtungen eingeschlossen werden. So bietet sich die Möglichkeit ein umfassendes Konzept zur Aufwertung und Integration des Standortes und zur funktionalen Verknüpfung der Hochschule mit der unmittelbaren Umgebung zu entwickeln.

Die Hochschule Niederrhein ist ein Zusammenschluss verschiedener Bildungsinstitutionen in den Städten Mönchengladbach und Krefeld. Sie wurde offiziell im Jahr 1971 gegründet. Seither befindet sich der Standort der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach zwischen den beiden Zentren Gladbach und Rheydt. Dort sind die Fachbereiche Oecotrophologie, Sozialwesen, Textil- und Bekleidungswesen sowie Wirtschaftswissenschaften untergebracht.

Im Hinblick auf den Wandel von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft und den damit verbundenen Anforderungen an Bildungseinrichtungen und ihr räumliches Umfeld verfügt die Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach prinzipiell über einen idealen Standort, um ihre Rolle als wichtiger Stadtbaustein zu erfüllen. So handelt es sich um einen historisch gewachsenen Bildungsort, der, anders als peripher geplante Hochschulstandorte in Stadtrandlage, in eine städtische Struktur eingebettet ist. Diese Struktur ist in diesem Fall eine ganz besondere, da es sich um die Nahtstelle zwischen den beiden ehemals eigenständigen Zentren Gladbach und Rheydt handelt. Zudem liegt die Hochschule inmitten eines Freiraumkorridors zwischen dem unmittelbar westlich angrenzenden Dahler Stadtpark und dem Schloss Rheydt im Osten.

Derzeit sorgen jedoch noch einige Defizite dafür, dass der Standort der Hochschule in Mönchengladbach sein vorhandenes, hohes Potential nicht nutzen kann und folglich auch nicht die gewünschte Funktion als Bindeglied zwischen Gladbach und Rheydt erfüllen kann. So wird die Hochschule im städtischen Gefüge kaum wahrgenommen. Es gibt kein einheitliches Erscheinungsbild oder ein Alleinstellungsmerkmal, das auf die Hochschule aufmerksam macht. Die einzelnen - architektonisch unterschiedlichen, teilweise denkmalgeschützten - Gebäude(komplexe) sind durch den Straßenraum, der durch ruhenden Verkehr dominiert wird, voneinander getrennt und stehen in keinem Bezug zueinander. Die vorhandenen Freiräume bieten kaum Aufenthaltsqualität. Insgesamt stellt sich der Bereich nicht als klassischer Campus mit studentischem Flair dar.

Frau Droste

Tel.: (02161) 25 - 8598

Stadtstrukturelle Einordnung des Betrachtungsraumes „Hochschulquartier“

Luftbild mit den Grenzen des Betrachtungsraumes „Hochschulquartier“